
Ode an den Herbst
- René Hope
- 19. Okt.
- 1 Min. Lesezeit
Wie in einem alten Daumenkino
ziehen deine Farben an mir vorbei –
Rot, Gelb, Golden und all die Töne dazwischen.
Sie tanzen durch meine Tage,
wärmen mein Herz,
als wollten sie sagen:
„Vergiss mich nicht,
wenn der Winter kommt.“
Der Wind spielt mit meinem rollenden Zuhause,
rüttelt sanft am Blech,
flüstert Geschichten von Veränderung.
Er lässt die Blätter kreisen
wie Gedanken,
die sich nicht festhalten lassen.
Ich lächle –
in Gedanken tanze ich mit.
In der Ferne fällt Regen
aus einer einzigen Wolke,
wie ein Geheimnis,
das nur einem Ort erzählt wird.
Ich sehe es,
und weiß doch:
Auch mich wird er bald erreichen.
Am Tag schenkst du noch Wärme,
deine Sonne legt ein goldenes Tuch
über Felder, Straßen, Haut.
Doch nachts kommt die Stille,
klar und kalt –
und sie erinnert mich,
wie kostbar jedes Licht ist.
Ich liebe deine Zwischenzeit, Herbst.
Deine Melancholie,
deine Fülle,
deine Sanftheit im Vergehen.
Du lehrst mich,
dass Abschied schön sein kann,
wenn man gelernt hat,
ihn zu umarmen.
Ich danke dir –
für deine Farben,
deine Ehrlichkeit,
deine Ruhe.
Du bist kein Ende,
du bist ein Atemzug
zwischen dem, was war,
und dem, was kommt.



Kommentare