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Wenn wir wieder lernen, einander zu sehen

  • René Hope
  • 7. Dez.
  • 2 Min. Lesezeit

In den letzten Tagen begegnete mir öfters ein Post, den insbesondere Frauen teilen. Ein kurzer Satz, fast wie ein kleines Urteil - über Männer, über Rollen, über Erwartungen. Er klingt witzig. Treffend. Fast harmlos. Und doch spürt man zwischen den Zeilen die alte Wunde unserer Zeit: die Trennung.


Wir leben in einer Welt, in der Männer und Frauen oft aneinander vorbeileben,

weil wir verlernt haben, die Geschichte hinter dem Verhalten zu sehen. Der Schmerz, den wir getragen haben. Die Muster, die wir unbewusst wiederholen.

Die Schutzschichten, die wir über unsere Herzen gelegt haben.


Viele Männer schweigen nicht, weil sie unreif wären, sondern weil ihre Stimme zu oft abgewertet wurde. Viele Frauen wirken hart, weil sie zu früh lernen mussten, sich selbst zu schützen, statt gehalten zu werden.


Wir alle sind auf unsere Weise verletzte Kinder, die gelernt haben, zu funktionieren. Wir stolpern durch Erwartungen, Ideologien und Rollenbilder und vergessen dabei, dass zwei Seelen sich nur begegnen können, wenn beide ihre Masken ablegen.


Es geht nicht darum, wer „Kind“, „Mutter“ oder „Mann“ spielt. Es geht darum, ob wir uns trauen, wieder wahrhaftig zu sein.


Wenn ein Mann seine Männlichkeit nicht als Dominanz versteht, sondern als Präsenz, Klarheit und Schutz. Wenn eine Frau ihre Weiblichkeit nicht als Schwäche sieht, sondern als Intuition, Hingabe und Kraft. Dann entsteht zwischen ihnen etwas, das größer ist als jeder Post, jedes Urteil, jedes Konzept.


Ein Raum, in dem Heilung möglich ist.

In dem Vertrauen wächst. In dem beide vergessen dürfen, dass sie einst kämpfen mussten.


Wahre Verbindung entsteht nicht, wenn wir einander in Schubladen pressen, sondern wenn wir das Göttliche im anderen erkennen.


Vielleicht ist das die Erinnerung,

die unsere Zeit am dringendsten braucht:

Wir sind nicht hier, um uns zu bekämpfen.

Wir sind hier, um gemeinsam zu wachen.


Kommentare


An old VW Beetle with colorful flowers.
A bicycle in front of a shop in black and white.
An abandoned railroad track in the forest with beautiful autumn colors.
A seagull at the beach.
Photo of René at the Chiemsee, Bavaria

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