
Fünfzig
- René Hope
- 10. Okt.
- 1 Min. Lesezeit
Fünfzig Jahre Leben.
Keine Zahl - ein Ozean.
Jede Welle eine Erinnerung.
Jede Tiefe ein Gefühl.
Ein Moment, um still zu werden.
Jedes Jahr hat mich geformt, geschliffen, verändert. Ich habe geliebt, verloren, gesucht, gefunden, gehofft, gezweifelt, geweint, gelacht und mich immer wieder neu entdeckt.
Irgendwann habe ich aufgehört, immer nach Antworten zu suchen. Denn das Leben erklärt sich selten laut. Es flüstert. Zwischen den Zeilen, im Wind, in Begegnungen.
Was hat es mich gelehrt:
Schmerz ist kein Feind, sondern ein Lehrer. Er zeigt mir, wer ich wirklich bin, wenn alles andere fällt.
Liebe ist eine tägliche Entscheidung. Mal leicht, mal schwer, aber immer echt.
Stille sagt manchmal mehr als tausend Worte und Mut beginnt oft damit, einfach weiter zu gehen.
Oh ich habe viele Fehler gemacht. Brücken gebaut und auch so manche verbrannt.
Ich habe Menschen getroffen, die mich lehrten, was Liebe bedeutet und was nicht. Beides war wichtig.
Ich habe losgelassen, was nicht mehr zu meinem Leben passte und genau darin Freiheit gefunden.
Ich habe Frieden geschlossen mit der Unvollkommenheit, mit der Vergänglichkeit.
Ich bin ruhiger geworden, aber nicht still. Denn das Leben fließt weiter - und ich mit ihm.
Ich bin dankbar.
Für das, was war.
Für das, was blieb.
Für das, was mich formte.
Wenn ich nach vorne blicke,
nicht mit Angst,
sondern mit Neugier.
Dann weiß ich:
Ich bin noch lange nicht fertig - ich bin mittendrin.
Vielleicht ist das das Geschenk an diesem Punkt im Leben:
Nicht angekommen zu sein, sondern immer wieder neu zu beginnen.
Mit offenen Augen.
Mit Herz.
Mit Vertrauen.



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