Wenn Nähe verschwindet
- René Hope
- 10. Nov.
- 1 Min. Lesezeit
Manchmal frage ich mich:
Was ist bloß los mit den Menschen in dieser Welt? Warum scheint es plötzlich so schwer zu sein, wirklich miteinander in Verbindung zu bleiben - aufrichtig, offen, ehrlich?
Es gibt diesen neuen Trend, der mich tief berührt: das Ignorieren.
Emotional nicht verfügbar zu sein.
Wegzusehen, statt sich zu öffnen.
Und das meist von jenen, die wir lieben, denen wir nur Gutes wünschen, denen wir unser Herz schenken.
Ich weiß nicht, ob es die Kälte dieser Zeit ist, die wie eine unsichtbare Agenda über allem schwebt, oder ob es die Angst ist - Angst vor Nähe, Verletzlichkeit, Verantwortung. Doch was viele nicht begreifen: Schweigen verletzt. Ignoranz ist laut. Sie brennt, nicht auf der Haut, sondern tief in der Seele.
Und das Schmerzhafteste daran ist, dass man für diese Empfindsamkeit oft selbst noch schuldig gesprochen wird -
als wäre Mitgefühl eine Schwäche,
und das Herz, das fühlt, ein Makel.
Aber ich lerne.
Ich lerne, Grenzen zu setzen.
Ich lerne, Menschen loszulassen, die mir nicht guttun, auch wenn es schwer fällt.
Ich lerne, mein inneres Kind zu umarmen - das Kind, das nur gesehen, gehalten und geliebt werden wollte.
Denn diese Wunden dürfen heilen:
die Angst, nicht gut genug zu sein.
Die Angst, verlassen zu werden.
Für jene, die sich abwenden, bleibt mir nur eines: das Gebet.
Ein stilles Gebet, dass sie erkennen mögen, was sie verlieren, und welch Schatz echtes Vertrauen und echte Nähe sind.
Vielleicht ist genau das die Aufgabe dieser Zeit - zu lernen, trotz der Kälte warm zu bleiben.
Trotz der Distanz Liebe zu fühlen.
Und trotz des Schmerzes in der eigenen Wahrheit zu ruhen.



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